
Holzminden (haa). Seit einem Jahr versorgt das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Patienten im ehemaligen Krankenhaus Holzminden. Seit der Eröffnung hat sich viel getan: Früher als gedacht war es möglich, erste Operationen durchzuführen. Immer mehr Räumlichkeiten wurden mit Leben gefüllt, und kompetentes ärztliches Personal konnte gewonnen werden. Eine positive Bilanz, an der Bürgermeister Christian Belke, Landrat Michael Schünemann und Geschäftsführer Ingo Goldammer maßgeblich beteiligt waren.
Sechs Millionen Euro haben Stadt und Landkreis jeweils investiert, um die Gesundheitsversorgung vor Ort zu retten – eine riskante, aber dringend notwendige Entscheidung. Im vergangenen Jahr konnten dadurch 40.000 Patienten im MVZ behandelt werden. Laut Belke eine Meisterleistung, auf die er sehr stolz ist. Im Februar 2024 wurde ein weiterer Meilenstein erreicht: Das ambulante Operationszentrum öffnete seine Türen und erweiterte das medizinische Angebot erheblich. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1.700 Operationen in den modernen Operationssälen durchgeführt. „Das ist schon eine ganz gute Zahl, wenn man sich das runterrechnet – vor allem, wenn man bedenkt, dass wir erst im Laufe des Februars den Betrieb aufgenommen haben“, betont Goldammer. Für das neue Jahr erwartet er eine Steigerung der OP-Zahlen.
Eine weitere wichtige Aufgabe war es, die zu Beginn bestehende „Informationslücke“ zu schließen, wie Goldammer betont. Viele Holzmindener wussten zunächst nicht, dass weiterhin die Möglichkeit besteht, sich im MVZ behandeln zu lassen. Infolgedessen wurden vereinbarte Termine mitunter nicht wahrgenommen. Doch mit der Zeit sprach sich das medizinische Angebot herum, sodass es zunehmend zu weniger Verwirrung kam.
Auch das Leistungsangebot wurde im vergangenen Jahr erweitert. Seit Herbst arbeitet Frau Dr. Ballasch im Bereich Gastroenterologie, wodurch nun wieder Magenspiegelungen angeboten werden. Auch Darmspiegelungen sollen künftig wieder möglich sein – also viel Bewegung im alten Krankenhausgebäude.
Dr. Ahmad Mansour, Facharzt für Chirurgie, ist seit Juli im MVZ tätig. Er freut sich, Teil des Aufbaus zu sein, und sieht einige Vorteile in seiner Arbeit in Holzminden: Er habe mehr Freiheiten bei der Gestaltung seines Arbeitsalltags und könne sich – im Gegensatz zur Arbeit im Krankenhaus – deutlich mehr Zeit für seine Patienten nehmen.
Der symbolische Spatenstich vor dem Eingang des MVZ rundet das erfolgreiche Jahr ab. Der Eingangsbereich wird nun endlich fertiggestellt. Und das ist nicht die einzige Neuerung: Ab dem 1. April eröffnet das Regionale Gesundheitszentrum, das die ambulante Versorgung um eine stationäre Komponente erweitert. Insgesamt werden dort 20 Betten zur Verfügung stehen – ein weiterer wichtiger Schritt zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung in Holzminden.